Franziskuskreuz


Diese Nachbildung des San Damiano-Kreuzes ist ein Geschenk vom ehemaligen Kaplan Reinhard Walterbach zur Glaubenswoche „Franziskus - eine Herausforderung“ vom 1. - 6. November 1982. Es hängt im Raum „Regenbogen“ im Philipp-Neri-Haus.

Franziskuskreuz

Das Kreuzbild, in kräftigen Farben gemalt, zeigt Christus, der das Licht der Welt ist und in seiner Liebe die Dunkelheit und Sünde besiegt hat. Einerseits ist Christus der Gekreuzigte, wie ihn uns der Evangelist Johannes vor Augen stellt. Darauf deuten u.a. die blutenden Wunden und die Personen unter dem Kreuz hin (von links nach rechts): Gottesmutter Maria, Apostel Johannes, Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und der römische Hauptmann. (vgl. Joh 19,26) Andererseits bezeichnen die weit geöffneten Augen, der unnatürlich breite Hals und die fast aufrecht stehende Haltung Christus als den Auferstandenen, der den Tod besiegt hat und den Jüngern den Geist einhaucht. Oben sieht man wie Christus in den Himmel auffährt und von den Engeln empfangen wird.


Im Original ist das „Kreuz von San Damiano“ etwa zwei Meter hoch. Es wurde im 12. Jahrhundert von einem unbekannten Meister geschaffen und hängt heute in der Kirche von Santa Chiara in Assisi, Italien. 


Das San Damiano-Kreuz spielte im Leben des Heiligen Franziskus eine ganz besondere Rolle: Es wird mit seiner Berufung in Verbindung gebracht. Das Kreuz hing im baufälligen Kirchlein von San Damiano nahe Assisi, einem Zufluchtsort von Franziskus. Hier meditierte der Heilige im Jahre 1205, als er die Stimme Gottes vernahm: „Franziskus, du siehst, wie mein Haus zerfällt! Geh und stell es wieder her!“ Der junge Mann nahm diesen Auftrag zunächst wörtlich, erbettelte Geld und Baumaterial und renovierte drei kleine Kirchen. Mit der Zeit erkannte er aber, dass der Auftrag auch im übertragenen Sinn zu verstehen war – als eine Aufforderung zur Reform der ganzen Kirche, die unter Spaltung und Machtmissbrauch litt.